Haus im Abendlicht

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Kinderfahrt 2024 – Wolken, Wald und….Rudi?

Aufgeregtes Kinderlachen erfüllt den Garten des Familienzentrums, denn es ist mal wieder soweit. Die Kinderfahrt der Kindergruppe „Zwergenmut“ startet und 13 ungeduldige Kinder warten nur darauf, dass es endlich losgeht. Noch schnell die letzten Infos mit den ebenfalls aufgeregten Eltern ausgetauscht, Koffer in den Bus, zum Abschied winken und schon geht es los. Wir fahren ins Schullandheim Winterburg im wunderschönen Hunsrück. Auf der Hinfahrt dürfen Hannah und Fabian eine Frage nach der anderen beantworten. Die Top 3: Wann sind wir da? Was wird es zu Essen geben? Gibt es da einen Spielplatz?

Nach anderthalb Stunden Fahrt ist es dann endlich geschafft und wir sind an unserem Ziel angekommen. Das kleine Schullandheim liegt direkt am Wald und ist nur über einen schmalen Weg zwischen Feldern erreichbar. Christine, die Herbergsmutter nimmt uns herzlich in Empfang, gibt uns alle nötigen Infos und Schwupps dürfen auch schon die Zimmer bezogen werden. Die Jungs kommen im Erdgeschoss unter, die Mädels im Obergeschoss. Wer schläft wo, ist schnell geklärt und so kann der Baskettballplatz mit all seinen Spielmöglichkeiten (Bälle, Pedalos, Seile etc.) noch bis zum Abendessen in Beschlag genommen werden. Der Abend ging dann…naja für die Kids bestimmt schnell rum. Nach dem Essen noch ein paar Kennlernspiele, draußen toben und schon war auch schon Nachtruhe. Beziehungsweise, lasst es uns Nacht nennen, denn bis kurz vor Mitternacht durften dann doch noch ein paar Heimweh-Tränchen getrocknet, die Toniebox richtig eingestellt und ein paar Betten umgebaut werden. Aber dann war auch bis kurz nach 6 Uhr morgens alles ruhig am Schlummern.

Und schon startete der Tag mit einem leckeren Frühstück und aufgeregten Erzählungen der letzten Nacht. Nachdem die Zwerge satt waren, begannen wir mit einem Bastelvormittag. Es wurden viele bunte Waldbingos und Wolkensucher gebastelt und Steine bemalt. Zwischendurch durfte natürlich auch eine Spielpause nicht fehlen. Nachdem dann alles kunterbunt und individuell gestaltet wurde, war es schon wieder Zeit für Mittagessen. Pommes und Schnitzel! Bäm! So haben die Kids sich das vorgestellt! Im Anschluss gab es Mittags-„Ruhe“ und dann stand Naturerkundung auf dem Plan. Schnell den Bollerwagen gepackt mit Snacks, Getränken und den gebastelten Spielen und los geht’s! Die Waldbingos wurden sofort ausgepackt, denn diese mussten so schnell es geht gefüllt werden. Gesucht war jeweils ein: Stock, Feder, Stein, Rinde, Blatt, Blüte, Schneckenhaus, Moos, Eichel und ein Zapfen. Das Schneckenhaus und die Feder erwiesen sich als seltene Schätze, sodass es den ganzen Nachmittag dauerte, bis Matilda als erste das Waldbingo voll hatte. Auf dem Weg wurden aber auch noch die Wolkensucher ausprobiert, mit der die einzelnen Wolkenarten (Cirrus, Cumulus und Stratus) entdeckt und zugeordnet werden konnten. Auf ca. 100 Metern Fußweg wurde es dann nochmal richtig aufregend, denn die Kids bekamen Augenbinden auf. Im Entenmarsch an einem Seil verbunden, liefen wir (die Kids blind) durch die Natur. Fabian und Hannah passten auf, dass sich niemand wehtat und die Kids konnten die Natur auf ganz besondere Weise erfahren. „Die Vögel zwitschern so laut.“ „Hier mäht irgendwo jemand Rasen.“ „Unsere Schritte sind ganz schön laut.“ „Der Wind pfeift.“ „Die Bäume rauschen.“ Es war eine einmalige Erfahrung und bei einer Pause im Schatten wurde noch viel berichtet, wer was gehört oder gespürt hat.

Nach all den Eindrücken knurrte schon wieder der Magen und schon war es Zeit fürs Abendessen. Aber Moment mal… es ist ja auch unser letzter Abend… das ging aber schnell. Natürlich hatten Fabian und Hannah noch eine kleine Besonderheit geplant, denn am Abend gab es Kinderdisco. Matilda (Gewinnerin des Waldbingo) durfte das erste Lied des Abends bestimmen und alle anderen Kids durften auch noch ein Lied auf die Playlist setzen. So wurde zu den Klängen von Ayliva, Tones and I, Mark Foster und vielen mehr Tischtennis und -Kicker gespielt und ganz viel getanzt. Eine kleine Snackbar und ein paar Runden Stopp-Tanzen durften natürlich auch nicht fehlen. Da draußen aber noch so schönes Wetter war, beschlossen wir kurzerhand draußen noch ein gemeinsames Spiel zu spielen. „Wo ist Rudi?“ war ab sofort das neue Lieblingsspiel der Fahrt, bei dem die Kids Fabian und Hannah das Krokodil Rudi unbemerkt stehlen mussten. Irgendwann machte sich dann aber doch bei allen die Müdigkeit breit, sodass um 23 Uhr alle Augen zu und die Lichter aus waren.

Am letzten Morgen ging dann alles ganz schnell. Koffer packen, frühstücken, Zimmer aufräumen und fegen und noch schnell ein paar Runden „Wo ist Rudi?“ spielen. Schon war der Bus da und die Kinderfahrt 2024 wurde mit einer gemeinsamen Runde, bei dem jeder sagen konnte, was ihm (nicht) gefallen hat, beendet. Die Rückfahrt war dann ziemlich ruhig und wir waren früher als erwartet am Familienzentrum, wo uns schon strahlende Eltern erwartet haben. Auf geht’s nach Hause und die Kinderfahrt bleibt in schöner Erinnerung.

 

Aber Moment! Habt Ihr Euch vielleicht schonmal gefragt: Reden erkrankte Kinder über Ihren Krebs und vor allem in so einer Gruppe? Die Antwort ist JA! Unsere Kindergruppe und damit auch die Fahrt bieten den Kindern die Möglichkeit in einem geschützten Rahmen ihre Erfahrungen zu teilen, über ihre Erkrankung zu reden und sich mit anderen Kindern auszutauschen. Denn auch Kinder haben das Bedürfnis darüber zu reden, ob als Geschwisterkind oder selbst erkrankt. Sie sind neugierig, sehen Veränderungen oder wenn jemand anderes Hilfe benötigt. Sie fragen ohne Hemmungen und sind sehr mitfühlend. Und so kam es, dass auch auf der Kinderfahrt über Krebs im Kindsalter gesprochen wurde, Mitgefühl bekundet und etliche Hilfen (z.B. eine richtig feste Umarmung) unter den Kindern angeboten wurden. Denn Kinder bekommen oft vielmehr mit als wir denken und sind unfassbar stark und mutig. Deshalb auch unser Name „Zwergenmut“.

Wir bedanken uns beim Schullandheim Winterburg, die uns so toll beherbergt haben. Danke auch an all die Möglichmacher und Spender für diese großartige Fahrt. Die Kids und auch die Betreuer werden diese noch für lange Zeit in wertvoller Erinnerung behalten.

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